Auch
wenn die Literatur
fast nur von dem Kiefergelenk spricht bzw. schreibt
so sei
doch festgestellt – wir haben zwei davon! Diese
beiden wie
siamesische Zwillinge durch den Unterkieferknochen miteinander
verbundenen faszinierenden Gelenke bewegen sich beim Öffnen
und
Schließen des Mundes, beim Sprechen, Schlucken,
Abbeißen und Kauen
viele tausend Mal am Tag.
Beidseitig
etwa einen
halben Zentimeter vor dem äußeren Gehörgang
tastbar können wir
beim Öffnen und Schließen des Mundes die Bewegung
der Gelenke
spüren. In
der entspannten
Ruhelage berühren sich unsere Zahnreihen fast nie, die
Muskulatur
ist entspannt und die Kiefergelenkköpfe am Ende des
aufsteigenden
Unterkieferastes lagern entspannt in den Kiefergelenkpfannen. Als
Schutz vor Abrieb ist wie bei fast jedem Gelenk eine faserige
Gelenkscheibe – ähnlich einen Weingummi –
zwischengelagert.
Die
Kiefergelenke sind
aufgrund ihrer formalen Struktur fähig, Drehungen und
Verlagerungen
in allen drei Dimensionen zu vollführen und somit für
die
physiologische Kau-, Abbeiß- und Sprechfunktion bestens
gerüstet. Ständige
Über- bzw.
Fehlbelastungen führen jedoch zu Kiefergelenksbeschwerden, die
je
nach Ausprägung behandelt werden sollten!
Die
wohl bekannteste
Fehlbelastung ist der Bruxismus, das meist
nächtliche Knirschen und Pressen
der
Zähne aufeinander. Da sich
hierbei die Muskulatur in dauernder Anspannung befindet, kann es in
der Folge zu Muskelverspannungen, Kopfschmerzen,
Nackenbeschwerden u.v.m. kommen. Verlagerungen
des Diskus –
der schützenden Gelenkscheibe – führen
häufig zum Kiefergelenksknacken, welches
sich aufgrund
der Nähe zum
Innenohr besonders dramatisch anhört.
Doch
auch ausgeprägte
Zahn- und Kieferfehlstellungen können - oftmals in Kombination
mit
einem hohen Stressfaktor - als Folge längerfristiger
Fehlbelastungen
zu Kiefergelenkserkrankungen führen.
Die
klassischen Symptome
einer Kiefergelenkserkrankung oder Cranio Mandibulären
Dysfunktion (CMD) sind
-
Geräusche
in den Kiefergelenken
-
Einschränkungen
in den Bewegungsabläufen des Unterkieferkomplexes sowie
-
Schmerzen
im Bereich der Kiefergelenke und/oder der beteiligten Kaumuskulatur.
Für
die Ursachen
der CMD sind drei große Gruppen von Faktoren
ausschlaggeben
-
Anatomisch
– okklusale Faktoren wie z.B. die Zahn- und Kieferstellung
-
Neuromuskuläre
Faktoren wie z.B. nächtliches Knirschen oder Pressen sowie
-
Psychologische
Faktoren wie z.B. die aktuelle Stressbelastung
Da
jedoch bei jedem
Betroffenen sowohl bei den Symptomen als auch bei den Ursachen eine
unterschiedliche Ausprägung vorliegt, kann nur in einem
ausführlichen Beratungsgespräch die individuell beste
Behandlungsstrategie entwickelt werden.
Die
häufigste
Behandlungsmaßnahme ist der Einsatz einer individuell
für den
Betroffenen angefertigten Entlastungsschiene für die
Kiefergelenke.
Frühzeitig
erkannte
Fehlbelastungen der Kiefergelenke lassen sich oftmals in relativ
kurzer Zeit beheben! Wir beraten Sie gerne.